​Das ultimative Stef-hat-Rücken-Posting
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Lesezeit ca. 3 Minuten

Stef hat Rücken, und Rückenschmerzen sind Mist!

Na gut, etwas detaillierter, dazu mehr oder weniger chronologisch, inklusive guter Tipps:

– Wenn dich die Hexe geschossen hat und du vor Schmerzen nicht einen Schritt weiter gehen, stehen bleiben oder dich hinsetzen kannst – lass dich einfach fallen. Der Schmerz ist dann zwar extrem, aber auch recht schnell wieder erträglich – jedenfalls so lange du liegen bleibst. Du solltest nur nicht damit rechnen, aus dieser Position die nächsten Stunden rauszukommen, suche dir also ein möglichst lauschiges Plätzchen.

Pro-Tipp: direkt hinter einer Tür zu liegen ist ungünstig, jedenfalls sofern sich kein Helfer im Zimmer befindet.

– Krankenhäuser sind scheiße. Aber elektrisch verstellbare Krankenhausbetten, dazu noch mit Galgen zum Hochziehen, sind toll. Du wirst sie lieben – und dann vermissen.

– Wenn du ungerne anderen Leuten zur Last fällst, suche dir eine andere Krankheit. Ebenso wenn du ein ungeduldiger Mensch bist oder schwer akzeptieren kannst, dass du  ganz profane Dinge nicht schaffst.

In diesem Zusammenhang: Socken und festes Schuhwerk sind vollkommen überbewertet.

– Wenn man sich nicht bücken kann herrscht wesentlich häufiger Schwerkraft als sonst. Akzeptiere es und versuche nicht, das Gravitierte wütend weg zu treten. Zum einen triffst du sowieso nicht, zum anderen erhöht sich der Schmerz massiv, ebenso die Wut.

– Eine halbe Stunde den Krankenhausflur entlang zu spazieren ist etwas anderes als eine halbe Stunde durch freie Wildbahn zu gehen. Zumal in Krankenhausfluren Geländer und Wände zum abstützen sind – in freier Wildbahn eher selten.

– Wenn ein Arzt sagt, es kann sich ziehen bis man wieder fit ist, spricht er weniger von Tagen als vielmehr von Wochen bis Monaten.

– Es ist schwierig, einen MRT-Termin zu bekommen. Noch schwieriger ist es nur, jemanden zur Terminvergabe ans Telefon zu bekommen.

Nach einer Woche weißt du:

– Du lernst deinen Körper besser kennen. Du spürst in den Schmerz rein, du lernst, gezielter zu entspannen (und merkst dabei, wie schwer das ist.)

– Du findest nach und nach die beste Art, mit möglichst wenig Schmerzen ins und aus dem Bett zu kommen und weißt bald, wo du dich wie am besten abstützen kannst.

– Rücken macht aber auch sauer! Selbst Kleinigkeiten kannst du nicht erledigen. Nicht mal was vom Boden aufheben. Nur ein paar Minuten stehen, nur ein paar Minuten sitzen. Der permanente Schmerz macht dich verrückt, und der Scheiß wird einfach nicht besser.

– vor allem weißt du jetzt aber dein großes, breites Bett zu schätzen!

Nach einer weiteren Woche weißt du:

– du schaffst es immer noch nicht, Gravitierendes fallen zu lassen anstatt zu versuchen es aufzuhalten und durch eine schnelle Bewegung üppiges Aua zu riskieren.

– du weißt, du hättest den Kühlschrank auf einen Sockel stellen sollen, als du noch fit genug warst. Jetzt ist wieder alles unterhalb des obersten Fachs nicht erreichbar. Außerdem wünschst du dir eine Treppe in die Badewanne.

– wenn man sich so gut wie gar nicht bewegen kann fällt es relativ leicht die “Füße still zu halten” und zu akzeptieren, dass man kaum was machen, geschweige denn arbeiten gehen kann. Je besser es dir aber geht desto schwerer fällt es. Zum Glück gibt es immer wieder die kleinen Rückschläge, die vertreiben den Übermut schon ganz gut.

– wenn du es schaffst, zeitnah Physio-Termine zu bekommen, kannst du eigentlich auch direkt das Hungerproblem in der dritten Welt lösen.

Nach zweieinhalb Wochen:

Es beruhigt ja doch ein wenig zu wissen, dass mit der Bandscheibe alles in Ordnung ist.
Jetzt heißt es nur noch Geduld zu haben. Geduld! Hömpf…

 

2 Kommentare

  1. Nicole

    Pro-Tip für zu Hause: Elektrisch verstellbarer Motorrahmen (vorausgesetzt, man hat ein Bett, in das ein Sprungrahmen paßt – welches man sich, spätestens wenn man Rücken hat(te), dringen zulegen sollte).

    Pro-Tip für MRT-Termine: Radiologische Praxis mit Website suchen, in den meisten Fällen haben die auch ein Webformular zur Terminvereinbarung/-anfrage, sparte ne Menge Zeit und Nerven.

    Pfleg Dich gut und laß Dich gut pflegen! *knuddel*

    1. Stef

      Bzgl. Pro-Tipp 1 überlege ich tatsächlich schon! Muss da aber noch ein wenig recherchieren, was gerade schwer fällt, da ich nicht länger als drei, vier Minuten sitzen kann (ja, ich esse gerade im Stehen oder “gehen”) und auf dem Foni ist mehr als lesen, Surfen, Chatten oder zur Not bloggen nicht so amüsant.

      Aus diesem Grund lief die Terminsuche auch klassisch via Telefon, aber generell ist der Tipp natürlich Klasse.

      Freut mich, wieder mal von dir zu lesen, auch wenn der Anlass ein schmerzhafter ist. 😉

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