(Kein) Spaß beim Shopping
(Kein) Spaß beim Shopping

(Kein) Spaß beim Shopping

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Ab morgen dürfen in Deutschland die meisten Geschäfte wieder öffnen. So weit, so gut, aber ist das dann noch das Shopping, das wir kennen und lieben?

In einem Buchladen will ich stöbern, mal nen Klappentext lesen oder gar querschmökern. In einem Bekleidungsladen will ich die Klamotten anfassen und anprobieren. Und in einem Dampfshop möchte ich Liquids testen – also all das tun, was ich im Internet eben nicht kann. Mitunter kommt noch, vielleicht bei einem Käffchen, der entspannte Schnack mit dem Verkäufer oder gar anderen Kunden dazu. Das sind die großen Unterschiede zum Bestellen im Netz: Produkte live sehen, anfassen, vielleicht an- oder ausprobieren können, die ausgiebige Beratung, die Emotionen.

In den Geschäften jetzt irgendwas anzugrabbeln würde ich mir verkneifen, selbst wenn es erlaubt ist. Der gemütliche Plausch entfällt auch, das ganze hat eher die Atmosphäre einer Verkaufsstelle. Das macht keinem Spaß – weder dem Verkäufer noch dem Kunden.

Klar, beim Baumarkt ist es anders als beim kleinen Einzelhändler. Und selbst dort tätigt manch einer auch zu “normalen” Zeiten seinen Einkauf, ganz ohne Kommunikationswunsch, in drei Minuten. Aber spätestens der gemütliche Einkauf zu zweit funktioniert in den ganz kleinen Läden schon nicht mehr. Zusätzlich entfällt auch die Möglichkeit, sich nach dem Shopping noch mit einem Eisbecher oder einem leckeren Essen im Restaurant zu belohnen. Wer geht denn da noch zu einem Einkaufsbummel in die Stadt?

Natürlich freut sich der ein oder andere, erstmal wieder in seinen Stammläden einkaufen zu können, aber es ist nun mal nicht das bekannte Erlebnis, und das werden viele Leute schnell merken. Vielleicht gewöhnen sie sich ja auch an die neuen – hoffentlich nur temporären – Umstände, ich habe da allerdings meine Zweifel.

Meine Prognose: Ab morgen kann man überall wieder shoppen – und kaum jemand bekommt es mit wird es nutzen…