Damals in Berlin hatte ich ja – wenn auch nicht ganz freiwillig – eine gewisse Schlankheit erreicht, und mich so auch rundum wohl gefühlt.

Dann ging es an die Küste, und das Unheil nahm seinen Lauf: Im Laden kommt man natürlich nicht dazu, tagsüber vernünftig zu essen, wirft sich stattdessen zwischendurch eine Stulle ein – oder zwei, oder drei – um dann spät abends eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Mitunter auch sehr spät. Und Benedikt kocht ja nicht nur gerne, regelmäßig und sehr gut, nein, er kocht auch so viel, dass man locker eine fünfköpfige Familie oder wahlweise ein ostafrikanisches Dorf eine Woche lang ernähren könnte. Da wir aber weder eine fünfköpfige Familie noch ein ganzes ostafrikanisches Dorf zur Verfügung hatten “mussten” wir eben alles alleine essen.
Irgendwann war man im Alltag besser eingespielt, aß nun früher zu Abend – immer noch sehr viel – und hatte bis zum Schlafengehen natürlich noch Zeit für ein Dessert oder anderweitiges Naschwerk. Dummerweise wurde das Naschwerk mehr und mehr, und schnell war man wieder in alte Essgewohnheiten zurückgefallen.

Dazu kam die mangelnde Bewegung – erst entfielen die in Berlin üblichen täglichen Märsche durch den Park, später schleppten auch eher die Mitarbeiter die schweren Kartons hin und her, schließlich waren die noch jung und hatten “kein Rücken”. Und ganz langsam, zuerst noch unbemerkt, kam man wieder in Gewichtsregionen, die man eigentlich nie wieder erreichen wollte.
Dann kam Corona, damit entfiel auch noch die restliche Bewegung, die man im normalen Alltag bis dato hatte – und zack waren in einem halben Jahr noch fünf (!) Kilo obendrauf. Und auch wenn ich damit noch knapp 20 Kilo unterhalb meiner “Bestwerte” vom Anfang des Jahrtausends lag war das einfach viel zu viel, aber immerhin war der Leidensdruck nun groß genug für ein paar Änderungen.
Seit vier Wochen verzichte ich nun auf Süßkram und Chips (jeweils eine Ausnahme gab es, diese dann aber sowohl bewusst als auch mit Genuss), es gibt tagsüber nur noch eine Stulle statt zwei oder drei, und den Nachschlag des abendlichen Essens verkneife ich mir ebenso wie das dicke Stück Käse, das es gerne noch als “Absacker” gab. Vier Kilo sind seitdem runter, weitere vier sollen es in jedem Fall noch werden, alles weitere ist dann die Kür.
Dieses Traumgewicht…

…werde ich natürlich nie wieder erreichen, aber das ist auch nicht schlimm. Böse Zungen behaupten ja sowieso, dass ich damals zu dürr gewesen sei. 😉
Mittlerweile fällt mir der Verzicht auf den Schnuddelskram nicht mehr sonderlich schwer – es darf halt nirgendwo eine angebrochene Chipstüte rumliegen – und ich merke, dass ich mich sowohl körperlich als auch seelisch wieder ein Stück weit wohler fühle. Für den inneren Schweinehund wäre es natürlich von Vorteil, wenn noch ein paar weitere Pfunde purzeln ohne dass man überlegen muss, vielleicht doch mal ernsthaft Sport zu betreiben. Scherz! Ich bin in jedem Fall gespannt wie sich das ganze weiterhin entwickelt und werde gegebenenfalls – sprich wenn weitere Kilos fallen – gelegentliche Updates posten…