Seit gut einem Jahr versuche ich, einen Teil der seit meinem Umzug an die Küste angefutterten Pfunde, wieder los zu werden. Scheint ganz gut gelungen zu sein, 36 Pfunde sind nämlich weg. Für die Jüngeren: Das sind 18 Kilo.
Oder um es bildlich auszudrücken:
Schriebe ich, wie es heutzutage ja en Vogue ist, einen Ratgeber dazu, wären dessen Seiten doch eher spärlich gefüllt, denn letztendlich würde der Inhalt lauten: Einfach weniger futtern! 😉
Klar, ich verzichte mittlerweile in der Regel auf gezuckerte Getränke, die Kuh im Kaffee ist nur noch light, aber letztendlich ist das nur Beiwerk. Ich habe auch nicht meine Nahrung umgestellt, sondern lediglich das Essverhalten: Zwei, drei Stunden nach dem Aufstehen gibt es eine Stulle, durchaus üppig mit – gerne mal gehaltvollem – Käse belegt, also nix mit Gurken-und-Radieschen-Nippes. Danach bis zum Abendessen: Nix. Das ist dann auch der schwierigste Teil der ganzen Sache, dem am späten Nachmittag auftretenden Gefühl des kleinen Hungers mit einem Kaffee oder Kaltgetränk zu begegnen anstatt mit nem Häppchen Käse, einer weiteren Stulle oder gar einem Stück Kuchen. Lerneffekt: Hüngerchen kommt, Hüngerchen geht aber auch wieder.
Das Abendessen fällt dann durchaus üppig aus: Benedikt spart beim Kochen weder an Butter noch an Sahne, die Portionen sind auch nicht gerade klein, zum Gemüse gesellen sich gerne Kartoffeln oder Pasta, und gar nicht so selten gönnen wir uns auch mal Junkfood in Form von TK-Pizzen oder – veganen* – Burgern. Und natürlich beherzigen wir die Tatsache, dass fast jedes Gericht nochmal deutlich gewinnt, wenn es großzügig mit Käse überbacken wird. 😉
Eine kleine Herausforderung ist es, in den Abendstunden die gewohnten und geliebten Süßigkeiten oder Chips zu ersetzen – sei es durch einen (kleinen) Nachschlag des Abendessens, einen Apfel, oder eben durch nix. Das erfordert vor allem in der ersten Zeit durchaus eine gewisse Disziplin – ganz ohne funktioniert es dann doch nicht -, aber das Gefühl beim zu Bett gehen, den inneren Schweinehund wieder mal überwunden zu haben, kann durchaus Glückshormone freisetzen.
Extrem hilfreich für die Motivation ist es natürlich zu sehen, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Die Kunst dabei ist, sich nicht von kurzfristigen Rückschlägen, die immer mal erfolgen, frustrieren zu lassen. Also regelmäßig wiegen und die Tendenz im Auge behalten, nicht die kurzen Ausschläge – vor allem nicht die nach oben. 😉
Wirklich anstrengend war die Zeit übrigens nicht. Klar, zu Beginn galt es, die Gewohnheiten zu durchbrechen, später hatte man einfach deutlich weniger verlockenden Süß- und Salzkram im Schrank. Und natürlich gab es hin und wieder auch mal Ausnahmen – diese dann aber bewusst, mit Genuss und vor allem ohne Reue.
Ziel war ursprünglich, zumindest mal fünf, vielleicht sogar zehn Kilo runter zu bekommen – dass es dann deutlich mehr wurden hätte ich nicht für möglich gehalten. Ganz auf dem Gewicht von vor neun Jahren bin ich zwar nicht gelandet, aber he, dass ich nach dem Wiegen noch mal diese Zahl sehen würde…
Und ja, ich bin schon ein wenig stolz auf das Erreichte. 😊
Zwei, drei Kilo dürften gerne noch verschwinden, aber derzeit stagniert das Gewicht – bei der momentan eher mäßigen Stimmungslage ist das aber weder verwunderlich noch schlimm. Es gilt nun erst mal, den gegenwärtigen Stand zu halten und den Jojo-Effekt zu vermeiden – was sowieso immer eine ziemliche Herausforderung ist. Die Waage wird also weiterhin meine ständige Begleiterin bleiben, wenn auch nicht mehr alle zwei Tage. Damit ist das Kapitel aber, zumindest vorerst, hier im Blog auch abgeschlossen.
Darauf erst mal ein lecker Stück Käse-Sahne. 😉